RAW vs JPEG: Welches Dateiformat ist das Beste für deine Fotos?

raw-vs-jpeg
Julian Forte
Julian Forte

Fotograf

In der Fotografie stehen wir oft vor der Entscheidung, in welchem Dateiformat wir unsere Bilder speichern sollen, RAW vs JPEG, das beginnt schon in der Kamera. RAW und JPEG sind die beiden gängigsten Formate, die von den meisten modernen Kameras unterstützt werden. Beide haben ihre Vor- und Nachteile, und es ist wichtig, die Unterschiede zwischen ihnen zu verstehen, um die beste Wahl für unsere Bedürfnisse zu treffen. In diesem Blog-Eintrag werden wir uns das Thema RAW vs. JPEG genauer ansehen und einige der wichtigsten Faktoren beleuchten, die bei der Entscheidung eine Rolle spielen.

Was ist RAW?

RAW ist ein unkomprimiertes Dateiformat, das alle Bildinformationen enthält, die von der Kamera erfasst wurden, es ist sind also alle Informationen die unser Kamerasensor erfasst hat. Es wird oft als digitales Negativ bezeichnet, da es ähnlich wie ein analoges Negativ alle Daten enthält, die zur Erstellung des endgültigen Bildes benötigt werden. RAW-Dateien werden in der Kamera nicht verarbeitet, was bedeutet, dass sie nach der Aufnahme mehr Flexibilität bei der Bearbeitung bieten. Sie enthalten eine größere Farbtiefe und einen höheren Dynamikumfang, was es ermöglicht, mehr Details aus den Schatten und Lichtern herauszuholen und die Belichtung, den Weißabgleich und andere Einstellungen nachträglich anzupassen.

Vorteile von RAW auf einen Blick:

  1. Mehr Flexibilität bei der Bearbeitung: RAW-Dateien erlauben eine umfassendere Bearbeitung ohne Qualitätsverlust. Du kannst die Belichtung, Weißabgleich, Farbsättigung und mehr nachträglich anpassen, um das bestmögliche Ergebnis zu erzielen.
  2. Höherer Dynamikumfang: RAW-Dateien erfassen ein breiteres Spektrum an Helligkeitsstufen, sodass du mehr Details in den Schatten und Lichtern erhältst und Bilder mit größerer Tiefe und Lebendigkeit erstellen kannst.
  3. Kein Qualitätsverlust: Da RAW unkomprimiert ist, treten beim Speichern keine Datenverluste auf, was bedeutet, dass du deine Fotos so oft wie nötig bearbeiten kannst, ohne die Bildqualität zu beeinträchtigen.
  4. Bessere Rauschreduzierung: RAW-Dateien bieten eine bessere Rauschreduzierung, was besonders bei Aufnahmen in schwachem Licht von Vorteil ist.

Wenn Raw also die Eierlegende Wollmilchsau ist wozu brauchen wir JPEG dann überhaupt? Nun ja JPEG bietet doch noch einige Vorteile gegenüber von RAW.

Vorteile von JPEG:

  1. Kleinere Dateigröße: JPEG-Dateien sind kleiner als RAW-Dateien und nehmen daher weniger Speicherplatz ein.
  2. Sofortige Verwendung: JPEGs sind direkt aus der Kamera einsatzbereit und können ohne weitere Bearbeitung geteilt oder gedruckt werden.
  3. Breite Kompatibilität: JPEG ist ein gängiges Dateiformat, das von den meisten Bildbetrachtern, Druckdiensten und Online-Plattformen unterstützt wird. Damit du ein RAW Bild auf bspw. deinem Mobiltelefon verwenden kannst musst du es zuerst durch einen RAW Converter (Lightroom, CaptureOne, Exposure X7, etc.) prügeln.
  4. Einfachere Workflow: JPEG-Dateien erfordern in der Regel weniger Zeit für die Verarbeitung und Nachbearbeitung, was den Workflow beschleunigt.

Wann sollte man RAW verwenden?

  • Wenn du maximale Flexibilität bei der Bearbeitung brauchst und die Möglichkeit haben möchtest, feinere Anpassungen vorzunehmen.
  • Wenn du in schwierigen Lichtbedingungen fotografierst, um den Dynamikumfang und die Rauschreduzierung zu maximieren.
  • Wenn du professionelle Fotografie betreibst und die bestmögliche Bildqualität für Drucke oder kommerzielle Zwecke benötigst.

Wann sollte man JPEG verwenden?

  • Wenn du sofort einsatzbereite Bilder für den sofortigen Austausch oder die Verwendung in sozialen Medien brauchst.
  • Wenn du nicht viel Zeit für die Nachbearbeitung hast und einen einfacheren Workflow bevorzugst.
  • Wenn du ausreichend mit der Kamera vertraut bist, um die besten Einstellungen für Belichtung und Weißabgleich vor Ort anpassen kannst oder einfach im Automatikmodus fotografierst.

Fazit RAW vs JPEG:

Nur weil RAW viele Vorteile bietet bedeutet dass nicht das du nicht auch mit JPEG sehr gute Bilder hinbekommst. Die Wahl zwischen RAW und JPEG hängt von deinen individuellen Anforderungen und dem gewünschten Endresultat ab. Wenn du die Flexibilität und die beste Bildqualität willst, ist RAW die beste Wahl. Wenn du jedoch sofort einsatzbereite Bilder und einen einfacheren Workflow benötigst, ist JPEG eine praktische Option. Idealerweise solltest du beide Formate verstehen und je nach Situation entscheiden, welches Format am besten geeignet ist. In vielen Fällen ist es auch sinnvoll, im RAW-Format zu fotografieren und bei Bedarf JPEG-Kopien für den sofortigen Gebrauch zu erstellen (Fast alle Kameras können das).

Es gibt keine „richtige“ oder „falsche“ Wahl; es geht darum, das Format zu wählen, das am besten zu deiner spezifischen Situation passt. In den meisten professionellen Fotografie-Umgebungen wird jedoch empfohlen, im RAW-Format zu arbeiten, um die beste Bildqualität und Bearbeitungsfreiheit zu gewährleisten.

raw-vs-jpeg

Das könnte dir auch gefallen